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FERTIGUNG
Schrotthändler sind mittlerweile Systempartner der Stahlindustrie
Stahlschrott wird zu Green Steel
Schrott ist für die Swiss Steel Group der wichtigste Rohstoff. Die Stahlproduktion aus präzisem vorsortiertem
Schrott benötigt deutlich weniger Energie und erzeugt obendrein weniger CO 2 als die Stahlerzeugung aus Eisenerz
und Legierungsmetallen. Je besser die Schrottqualität, desto besser und ökologischer ist der daraus gewonnene
Stahl. Das ist eine wichtige Voraussetzung für die Produktion von „Green Steel“.
grammgenau steuern. So ent- tempartner der Stahlindust-
stehen die Voraussetzungen für rie. So arbeitet das Schwei-
die Produktion neuer Qualitäts- zer Werk Swiss Steel Group
produkte aus hochwertigem zusammen mit Schrottliefe-
Stahl. ranten und mehreren Univer-
sitäten an einem System, das
Schrott ist schon lange einen digitalen Zwilling des
kein Abfall mehr ankommenden Schrotts er-
Stahl ist das wohl am besten stellen wird.
und häufigsten recycelte Ma- Das Projekt wird von seiner
terial weltweit. Schrott ist des- Bedeutung her sehr hoch einge-
halb schon längst kein Abfall stuft und durch die Schweizer
mehr, sondern ein gesuchter Regierung gefördert. Es ist ein
und teurer Rohstoff. Schrott „Big Data“-Projekt, mit dem
durch ganz Europa zu transpor- das Stahlwerk bereits im Vo-
tieren, ist umweltbelastend und raus erkennt, welche Art von
wenig effizient. Schrott angeliefert wird. So
Daher spielen wegen der lassen sich die Anlieferung,
kurzen Transportwege Stahl- die Produktion und letztend-
werke mit einer starken lich vor allem die Qualität des
lokalen Präsenz wie jene Stahls effizienter und effektiver
der Swiss Steel Group ei- gestalten.
ne entscheidende Rolle bei Der geschaffene digita-
der Etablierung regionaler le Zwilling des Schrotts der
Kreislaufwirtschaften. Swiss Steel Group wird weg-
In Deutschland, Frankreich weisend sein – nicht nur für
und der Schweiz stammt der die Stahlindustrie. Das System
Schrott für die Stahlwerke der kann für viele andere Materia-
Swiss Steel Group zu einem lien angewandt werden. Denn
Großteil aus einem überschau- nur so kommt die Produktion
baren Umkreis von 90 bis 100 von „Green Steel“ und da-
Kilometern. mit auch die Kreislaufwirt-
Die Zusammenarbeit mit schaft intelligent aufgeladen
den Schrotthändlern ist ent- in Schwung.
scheidend. Früher feilschte Die riesige Schrotthalle in
man nur um den Preis pro Ton- Emmenbrücke bedeutet keines-
ne. Aber heute sind Schrott- wegs das Ende der Zivilisation.
händler Systemdienstleister, Sie ist im Gegenteil der Anfang
die für Qualität und Pünktlich- einer neuen, besseren Welt.
keit bezahlt werden. Inzwi- Frank Koch, CEO der Swiss
schen gibt es ein fünfstufiges Steel Group, kommentiert
Prozessreifegrad-Modell, das den „Digitalen Zwilling“ der
Pro Jahr verarbeitet die Swiss Um hohe Qualitäten pro- zu immer besserer Qualität des Swiss Steel Group mit den
Steel Group in ihren Werken über duzieren zu können, braucht Schrotts führen soll. Worten: „Dieses Programm ist
2,2 Millionen Tonnen Schrott. man Neuschrott – sortenreines für uns richtungsweisend: Wir
Damit ist sie nicht nur eines der Verschnittmaterial – aus der Schrotthändler als folgen damit unserer Strategie,
größten Recycling-Unternehmen Metallverarbeitung, dessen „Big Data“-Dienstleister sich führend im Bereich der
Europas, sie ist auch das größte Legierungszusätze genau be- Mittlerweile sind aber nachhaltigen Stahlproduktion
Stahlunternehmen Europas, das kannt sind. Damit lässt sich die Schrotthändler nicht mehr nur zu positionieren.“
ausschließlich auf der Lichtbo- Zusammensetzung des daraus Zwischenhändler, sondern
genofen-Route produziert. erschmolzenen neuen Stahls wichtige, vollintegrierte Sys- ■ www.swisssteel-international.de
14 Ausgabe 5–2024